Mario Giacomelli (1925 – 2000)
Ohne Titel, Italien, Abruzzen, 1959
Aus der Serie »Scanno«
1957 reiste Giacomelli nach Süditalien, in die Abruzzen, wo er in einer Kleinstadt namens Scanno Station machte. Beeindruckt von der Lebensweise, die von den Wechselfällen der Zeit kaum verändert schien, kehrte er 1959 dorthin zurück, um die Serie abzuschließen. Er fand sich in einer Umgebung wieder, deren Einfachheit und Spontaneität Hunderte von Jahren zurückreichte und die bereits andere Meisterfotografen wie Henri Cartier-Bresson inspiriert hatte. Schmale Straßen mit weißen Häusern, freilaufende Hühner und Kühe, die Leute traditionell in Schwarz gekleidet – all dies schuf einen starken Kontrast, den Giacomelli noch verstärkte. Er versuchte, in einem gleißenden Weiß alle unnötigen Details aufzulösen und die Figuren hervorzuheben, die so außerhalb der Zeit zu existieren scheinen. John Szarkowski, der damals Direktor für Fotografie am MoMA in New York war, wählte 1964 Giacomellis Foto eines Jungen aus Scanno für die bahnbrechende Ausstellung The Photographer’s Eye aus.
Silbergelatineabzug , Printdatum: 1980er
Bildmaße 39,5 x 29,3 cm (39,5 x 29,3 inch)
Zustand
Halbmattes Barytpapier »doubleweight«
Beschriftung
Rückseitig Fotografenstempel, Serienstempel »'SCANNO' Italia del Sud« in roter Tinte, handschriftlich beschriftet »Coll. Zannier« in Bleistift und datiert »1959« in Tinte
Literatur
Alessandra Mauro (Hg.), Mario Giacomelli. The Black is waiting for the White, Rom 2009, S. 234; Alistair Crawford, Mario Giacomelli, London 2001, S. 285.
Prints / Alter / Reportage /