Nobuyoshi Araki (*1940)
Ohne Titel (Kinbaku), Japan, 1985
Seit den späten 1970er-Jahren sind die Fotografien gefesselter nackter Frauenkörper fester Bestandteil in Arakis Repertoire. Für sie ist er – auch außerhalb einer fotointeressierten Öffentlichkeit – gleichermaßen bekannt wie umstritten. Innerhalb von Arakis Werk lassen sie sich als Spielart der stilisierten Darstellung eines alles durchdringenden sexuellen Begehrens lesen, das in der von Araki immer wieder aufgerufenen Dichotomie von Eros und Thanatos letztlich für das Leben selbst steht und das er gegen restriktive gesellschaftliche Konventionen und staatliche Zensur in Stellung bringt.
Der Begriff »Kinbaku« bezeichnet eine japanische Tradition des kunstvollen Fesselns aus sexueller Motivation, die sich ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelt.
Silbergelatineabzug, Printdatum: 2005 / 2006
Bildmaße ca. 32 x 40 cm (32 x 40 inch)
Objektmaße 42,5 x 62,5 cm (42,5 x 62,5 inch)
Montage, Rahmen Passepartout aus Archivkarton
Zustand
Halbmattes Barytpapier »doubleweight«
Beschriftung
Rückseitig vom Künstler signiert in Bleistift
Literatur
Araki by Araki. The photographer's personal selection 1963-2002, Tokio: Kodansha International 2003, S. 204/205; Nobuyoshi Araki, Self-Life-Death, London: Phaidon 2005, S. 620.
Prints / Nudes / Inszenierte Fotografie / Eros / Akt /