Nobuyoshi Araki (*1940)
Ohne Titel (Kinbaku), Japan, 1988
Seit den späten 1970er-Jahren sind die Fotografien gefesselter nackter Frauenkörper fester Bestandteil in Arakis Repertoire. Für sie ist er – auch außerhalb einer fotointeressierten Öffentlichkeit – gleichermaßen bekannt wie umstritten. Innerhalb von Arakis Werk lassen sie sich als Spielart der stilisierten Darstellung eines alles durchdringenden sexuellen Begehrens lesen, das in der von Araki immer wieder aufgerufenen Dichotomie von Eros und Thanatos letztlich für das Leben selbst steht und das er gegen restriktive gesellschaftliche Konventionen und staatliche Zensur in Stellung bringt. Der Begriff »Kinbaku« bezeichnet eine japanische Tradition des kunstvollen Fesselns aus sexueller Motivation, die sich ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelt
Silbergelatineabzug, Printdatum: 1990er
Bildmaße 40,4 x 32 cm (40,4 x 32 inch)
Objektmaße 43 x 35,6 cm (43 x 35,6 inch)
Montage, Rahmen Passepartout aus Archivkarton 60 x 50 cm, Rahmen auf Anfrage
Zustand
Kartonstarkes, halbmattes Barytpapier; guter Zustand
Beschriftung
Rückseitig vom Künstler mit Bleistift signiert
Literatur
Nobuyoshi Araki, Pure Heart Photo Stories, Tokio: Million Shuppan 1989, S. 73; Bondage. The Works of Nobuyoshi Araki. Bd. 18, Tokio 1997, S. 192; Nobuyoshi Araki, Self-Life-Death, London: Phaidon 2005, S. 604.
Prints / Japanese Photography /