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vienna contemporary 2017
Zum 70. Geburtstag der legendären FotografInnenagentur Magnum zeigt OstLicht eine Hommage an den vielgestaltigen Blick der Fotoreportage. Die künstlerische Freiheit und Selbstbestimmung, die die Gründer der Agentur für sich einforderten, ebnete der Fotografie nicht nur den Weg in die Galerien und Museen, sondern initiierte auch eine völlig neue fotografische Sicht auf die Welt, in der die Tatsachen durch die subjektive Sensibitlität der FotografInnen zum Sprechen gebracht werden. Ohne diese visuelle Revolution wäre auch die unverwechselbare Ästhetik der Arbeiten von Stefanie Moshammer nicht zu denken, aktueller Shootingstar der österreichischen Fotografie. Neben einer Auswahl auf ihrer Serie Land of Black Milk präsentiert OstLicht auf der viennacontemporary Arbeiten aus ihrem neusten Prjekt. Jacob Aue Sobols Aufnahmen entlang der transsibirischen Eisenbahn sind wie Hiroshi Kubotas Fotografien aus China eindringliche Auseinandersetzungen mit den bereisten Ländern. Ähnlich intensiv, dabei aber höchst individuell, werfen William Klein und Wim Wenders ihren Blick auf den American Way of Life. Die Nahbeobachtung des Menschen, bereit zu sein, wenn die Masken fallen oder die Inszenierung ihren Höhenpunkt erreicht, gehört zu den heikelsten Aufgaben der Fotografie. Die Präsentation zeigt Porträts von Meistern des Selbstdarstellung—von Pablo Picasso über Andy Warhol und Muhammed Ali bis zu Salvador Dalí—aufgenommen von nicht minder bekannten Namen hinter der Kamera, darunter Inge Morath, Eve Arnold und Robert Capa. Bruce Davidson, vertreten mit einer Backstage-Aufnahme von Marilyn Monroe, wird bereits im Juni Gast des von OstLicht co-organisierten ViennaPhotoBookFestivals sein. Die Inszenierung von Intimität schließlich ist Thema in Nobuyoshi Arakis Polaroids.
