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Paris Photo 2020
Momente der Grenzüberschreitung in der Fotografie
OstLicht lenkt die Aufmerksamkeit auf entscheidende Momente der Grenzüberschreitung in der Geschichte der Fotografie, die das Potenzial des Mediums erheblich erweiterten. Gustave Le Gray verwendete berühmt komplexe Montagen, um Ansichten zu schaffen, die den Eindruck erweckten, als wären sie augenblicklich aus der Natur aufgenommen worden. Das Album »Mélanges Photographiques« von Louis-Désiré Blanquart-Évrard stellt einen einflussreichen Ausgangspunkt und frühen Vorläufer für die massenhafte Verbreitung des fotografischen Bildes über Bücher dar. Der serielle und konzeptionelle Ansatz der Bechers verankerte ihre architektonischen Ansichten fest im Bereich der Kunst. Der Wiener Aktionist Rudolf Schwarzkogler engagierte professionelle Fotografen für die Dokumentation seiner Performances und stellte traditionelle Vorstellungen von Urheberschaft infrage. Sein Zeitgenosse Alfons Schilling erforschte mit seinen dreidimensionalen Lenticular-Fotografien die Relativität der visuellen Wahrnehmung. Und schließlich inszeniert Julian Schnabel mit einer seltenen Polaroid 20x24-Zoll-Kamera jedes seiner Porträts als eine normabweichende Einzelereignis.
