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Parallel Vienna 2018
Für ihre treffend betitelte Video-Installation „Siren“ lud die chinesische Künstlerin Silin Liu Passanten auf den Straßen ein, gemeinsam den Klang einer Polizeisirene nachzusingen. Der Effekt ist sowohl humorvoll als auch – mit einem nervenaufreibenden Sound, der fast ins pure Grauen abdriftet – äußerst beunruhigend zugleich. In den kurzen Video-Clips, die mit einer Handy-Kamera und Selfie-Stick aufgenommen wurden, scheinen die gewöhnlichen Menschen, denen Liu begegnet – darunter eine Mutter, die ihr Kind stillt, ein Hotelangestellter und ein Bauer – seltsam besessen zu sein und bilden eine unheimlich synchronisierte Gemeinschaft, die den ausgeschlossenen Betrachter konfrontiert.
Silin Liu, 1990 geboren und auch bekannt als Céline Liu, ist eine chinesische Künstlerin, die in Peking lebt. Sie hat an der Akademie der Kunst & Design der Tsinghua-Universität in Peking mit dem Schwerpunkt Fotografie studiert. Sie fühlt sich sowohl im Galerieraum als auch im Online-Bereich zu Hause, wobei ihre Arbeiten oft den Status des Bildes in einer zeitgenössischen, vernetzten Gesellschaft untersuchen. Ihre Serie „I’m everywhere“, in der sie sich selbst in die Geschichte des 20. Jahrhunderts photoshopte und mit Persönlichkeiten wie Andy Warhol, Lady Di, Simone de Beauvoir oder Winston Churchill posierte, gewann 2016 den Jimei X Arles Discovery Award und wurde im folgenden Jahr bei den Rencontres de la Photographie d’Arles ausgestellt. OstLicht Galerie präsentiert ihre Arbeiten erstmals in Wien.
