Alfons Schilling (1934 – 2013)
»Boy (für Muybridge)«, 1969
Aus der Serie »Linsenrasterbilder«
Unikat
Die Arbeit »Boy (für Muybridge)« verweist auf die intensive Beschäftigung Alfons Schillings mit der fotografischen Bewegungsanalyse von Eadweard Muybridge (1830–1904). Dieser schuf ab 1878 Kurzzeitaufnahmen, die die einzelnen Stadien verschiedener Bewegungsabfolgen von Menschen und Tieren in Bildsequenzen veranschaulichen; daraus entwickelte er mithilfe eines Projektionsgerätes auch eine Vorform des Films.
Schilling vereinte mehrere Bilder einer solchen Sequenz – es handelt sich um einen bildeinwärts schreitenden Knaben mit Wirbelsäulenverkrümmung –, mittels der Lentikulartechnik: Bei der Betrachtung aus unterschiedlichen Blickwinkeln, etwa durch eine Wendung des Kopfes, scheint sich die Figur des Knaben dabei seitwärts zu verschieben. Anders als im Film bestimmt also die Bewegung des Rezipierenden die Dynamik des Bildgeschehens.
Vintage Linsenrasterfotografie SW unter Mirogard Glas
Bildmaße 33 x 23,5 cm (33 x 23,5 inch)
Montage, Rahmen Montiert in schwarzem Holzrahmen mit Original-Rückplatte
Beschriftung
Rückseitig Holzfaserplatte mit schwarzer Tinte signiert »Schilling«, Aufkleber mit handschriftlichem Titel »Boy (für Muybridge) 1969 Linsenraster Photographie« sowie Archivnummer »LR061« und »Mirogard«
Literatur
Alfons Schilling, Ich / Auge / Welt - The Art of Vision, Wien, New York 1997, S. 70 (»Man Standing at Rifle Drill« aus derselben Serie); Alfons Schilling, Beyond Photography, Wien 2017, S. 18 (Abb aller 4 Ansichten), S. 169 (Werkdaten).
Prints / Österreichische Fotokünstler_innen / Bewegung / Konzeptuelle Fotografie /