Nobuyoshi Araki (*1940)
Ohne Titel (Kinbaku), Japan, ca. 1985
Seit den späten 1970er-Jahren sind die Fotografien gefesselter nackter Frauenkörper fester Bestandteil in Arakis Repertoire. Für sie ist er – auch außerhalb einer fotointeressierten Öffentlichkeit – gleichermaßen bekannt wie umstritten. Innerhalb von Arakis Werk lassen sie sich als Spielart der stilisierten Darstellung eines alles durchdringenden sexuellen Begehrens lesen, das in der von Araki immer wieder aufgerufenen Dichotomie von Eros und Thanatos letztlich für das Leben selbst steht und das er gegen restriktive gesellschaftliche Konventionen und staatliche Zensur in Stellung bringt.
Der Begriff »Kinbaku« bezeichnet eine japanische Tradition des kunstvollen Fesselns aus sexueller Motivation, die sich ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelt.
Silbergelatineabzug, Printdatum: 2005
Bildmaße 93,8 x 72,8 cm (93,8 x 72,8 inch)
Objektmaße 100,5 x 79,5 cm (100,5 x 79,5 inch)
Montage, Rahmen Montiert in schwarzem Holzrahmen c. 118 x 97 cm
Zustand
Kartonstarkes, halbmattes Barytpapier; Nadeleinstichlöcher an den Ecken, bestoßene obere Kante und tw. Knicke im Randbereich
Beschriftung
Rückseitig vom Künstler mit Bleistift signiert
Literatur
Bondage. The Works of Nobuyoshi Araki. Bd. 18, Tokio 1997, S. 97
Prints / Japanese Photography / Nudes / Inszenierte Fotografie / Eros / Kunst / Akt /