OstLicht Prisma – der monatliche Newsletter. Wie ein Prisma das Licht in seine Farben bricht, beleuchten wir die Fotografie in all ihren Facetten – von historischen Entwicklungen über künstlerische Strömungen bis zu aktuellen Trends.
Zum 1. Mai, dem Tag der Arbeit, widmen wir diese Ausgabe von Prisma dem Thema Arbeit – nicht im ökonomischen, sondern im fotografischen Sinne: als körperliche Geste, als soziale Struktur, als stiller Begleiter im Alltag.
Dieser Tag geht auf die Arbeiter:innenbewegungen des späten 19. Jahrhunderts zurück, die sich weltweit für bessere Arbeitsbedingungen, geregelte Arbeitszeiten und soziale Rechte einsetzten. In einer Zeit, in der zwölf- bis sechzehnstündige Arbeitstage noch Alltag waren, forderten mutige Menschen Gerechtigkeit, Fairness und Würde im Arbeitsleben. Ihre Kämpfe legten den Grundstein für viele Errungenschaften, die wir heute als selbstverständlich betrachten: den Achtstundentag, das Recht auf Urlaub, soziale Absicherung und Schutz am Arbeitsplatz.
Die Auswahl reicht von Bildern schwerer Fabrikarbeit bis zu Momenten künstlerischer Tätigkeit – etwa Andy Warhol in der Silver Factory, aufgenommen von Eve Arnold, oder Franz Ringel beim Tragen seiner Werke im Atelier, festgehalten von Cora Pongracz. Daneben zeigen Aufnahmen von Obsthändlern und Zeitungskiosken die Poesie alltäglicher Routinen.
Diese Fotografien laden nicht nur zur Betrachtung, sondern auch zur Reflexion über die Rolle der Arbeit in unserer Zeit ein – und über das, was bleibt, wenn sie stillsteht.
